Neue Wohnformen gestalten
Von Sabine Krüpe
Egal, ob Single oder Paar, ob Jung oder Alt, ob Arzt, Musiker oder Zimmermann – die Frage nach einer für uns passenden Wohnform, die sich gut anfühlt und uns zufrieden macht, rückt in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels mehr und mehr in den Vordergrund. Die Zeiten haben sich geändert. Das Modell „Großfamilie“ ist ein Auslaufmodell und wird zumindestens in der westeuropäischen Kultur kaum noch gelebt. Der Trend: den gesellschaftlichen Wandel mit neuen gemeinschaftlichen Wohnformen begegnen, Gleichgesinnte als Wahlfamilie finden und miteinander leben…
Patchwork-Community & Co.
Doch: Wie finde ich die passende Wohnform für mich? Welche Wohnform ist für mich geeignet? Wie will ich leben und vor allem mit wem? Mit wem möchte ich meinen Alltag teilen und zu wem fühle ich mich zugehörig?
Die Sehnsucht nach mehr Unterstützung in allen Lebenslagen wird nicht nur im Alter lauter; die Suche nach Menschen, mit denen man nachhaltig zusammen leben möchte, zieht sich mehr und mehr durch alle Altersgruppen. Karin Demming, Mary-Anne Kockel und Christoph Wieseke haben das erkannt und schaffen Abhilfe. Die Plattform bring-together ist für Menschen, die das Wohnen und Leben in Gemeinschaft revolutionieren wollen – eine Matching-Plattform für Wohnprojekte und Gemeinschaftssuchende.
Digitales Matching
bring-together als digitale Matching-Plattform gestaltet neue Wohn- und Lebenswelten. Die Plattform ermöglicht ein dynamisches Matching. Es funktioniert ähnlich einer Partnerbörse: Suchende und Wohnprojekt-Anbieter legen umfangreiche Profile an. Diese werden anhand wichtiger Kriterien für gemeinschaftliches Wohnen ausgewertet und gewichtet. Das Finden von Gleichgesinnten, einer eigenen individuellen Wahlfamilie für gemeinschaftliches Wohnen kann so gelingen. „Wie ein Gemeinschaftsprojekt geplant, umgesetzt und am Ende gelingen kann, hängt von vielen Faktoren ab“, weiß das Team von bring-together. „Damit es funktioniert, sollten die Bewohner in erster Linie menschlich zueinander passen.“
Keiner muss alleine sein!
Die Förderung von neuen Lebens- und Wohnformen in Gemeinschaft sowie die Stärkung nachhaltiger und solidarischer Handlungsprozesse, ist das hehre Ziel. Und: mit dem Vorhaben möchten die Macher einen Beitrag in der Gesellschaft leisten, indem sie einen Lösungsansatz bieten, der die fehlenden Familienstrukturen erneuert und die Menschen wieder in Gemeinschaftsdenken bringt. Durch gemeinschaftliche Wohnkonzepte wird die Vereinsamung reduziert, soziale Sicherungssysteme nachhaltig entlastet und Ressourcen gespart. Die Vision steht: keiner muss mehr alleine leben, der nicht alleine leben möchte.